FTI Touristik GmbH sowie 10 weitere insolvente Gesellschaften der FTI Group

| Firmensitz | München |
| Gericht | Amtsgericht München |
| Aktenzeichen | 1500 IN 1758/24 u.a. |
| Eröffnungsdatum | 01.09.2024 |
| Insolvenzverwalter | Axel W. Bierbach, Oliver Schartl |
| Anzahl der Mitarbeiter | über 1.130 in Deutschland, ca. 11.000 weltweit |
| Branche/Geschäftszweig | Reiseanbieter, drittgrößter Reisekonzern in Europa (Erstellung und Verkauf von Pauschalreisen, Verkauf von Einzelleistungen wie Hotel und Flüge, Mietwagen, Camper) |
| Status des Verfahrens | laufende Insolvenzverfahren |
| Quote | unbekannt |
Die FTI Touristik GmbH war das drittgrößte Pauschalreiseunternehmen in Europa. Es organisierte in Europa, hauptsächlich in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Benelux-Ländern als Quellgebieten Pauschalreisen unter der Marke FTI, BigX-tra, FTI Drive, 5-vor-Flug, Windrose.
Zielgebiete waren vor allem Länder rund um das Mittelmeer, Thailand, UAE, Nordafrika und die Dominikanische Republik.
In so genannten Destination Management Companies wurden die Reisenden vor Ort betreut. In etwa 54 eigenen Hotels in Spanien, Italien, Griechenland, Kroatien, Malta, Türkei und Ägypten wurden ca. 11.000 Hotelzimmer angeboten. In diesen Hotels, welche in 21 Tochtergesellschaften organisiert waren, waren etwa 8.500 Mitarbeiter beschäftigt.
Darüber hinaus hielt die FTI Touristik GmbH eine Beteiligung an den Sonnenklar Reisebüros. Sie betrieb zwei eigene Gesellschaften zum Erwerb und Handel von Linienflugtickets und Charterflugtickets. Insgesamt war die FTI-Gruppe in ca. 110 Gesellschaften in 22 Ländern tätig und organisiert.
Bei der FTI Touristik GmbH trat nach einem erfolgten Verkauf an ein Investoren-Konsortium Zahlungsunfähigkeit ein. Insolvenzantragstellung erfolgte am 03.06.2024. Gleichzeitig wurde vom Deutscher Reisesicherungsfonds die Herausgabe von Sicherungsscheinen untersagt. Das operative Geschäft im Bereich Tour Operator/Pauschalreisen kam damit sofort zum Erliegen.
Zum Zeitpunkt der Insolvenzantragstellung befanden sich etwa 75.000 Reisende in den Zielgebieten. Die Betreuung der Kunden vor Ort wurde von FTI gemeinsam mit dem Deutscher Reisesicherungsfonds, Berlin mit höchster Priorität vorgenommen. Die Kunden konnten ihre Urlaubsreise fortsetzen und mit ihren gebuchten Flugtickets die Heimreise antreten. Es mussten keine Sonderflüge zur Rückholung von Gästen organisiert werden.
In den Wochen nach Insolvenzantragstellung wurden dann sukzessive künftige Reisen abgesagt, weil ein grundsätzlich möglich erscheinender Verkauf aufgrund des hohen Zeitdruckes kurz vor der Hauptreise-Saison nicht möglich war.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens wurden und werden noch Hotelgesellschaften verkauft und teilweise saniert. Ein sehr hoher Anteil von Mitarbeitern, insbesondere in den Hotels konnten ihre Arbeitsplätze erhalten.
Die deutschen Tour Operator Gesellschaften mussten ihren Geschäftsbetrieb einstellen. Alle deutschen Mitarbeiter der insolventen Gesellschaften mussten gekündigt werden.
Eine große Herausforderung sind die über 70.000 Forderungsanmeldungen von Dienstleistern und Kunden. Die Insolvenzverwaltung unterstützt den Deutscher Reisesicherungsfonds im Zuge des Kunderegresses.
Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich noch mehrere Jahre andauern. Eine zuverlässige Quotenprognose ist noch nicht möglich.
Auf die zahlreichen Pressemitteilungen unter https://mhbk.de/de/media wird verwiesen.